Die Erde, zur gleichen Zeit halb so klein und doppelt so groß, Installationsansicht
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Die Erde, zur gleichen Zeit halb so klein und doppelt so groß

13.8.2015
HAU Hebbel am Ufer, Berlin

Carol Bove, Christoph Büchel, Matt Calderwood, Willem de Rooij, Ólafur Elíasson, Elmgreen & Dragset, Cerith Wyn Evans, Claire Fontaine, Douglas Gordon, Rodney Graham, Wade Guyton, Jens Haaning, Oliver Laric, Rodney McMillian, Jonathan Monk, Philippe Parreno, Andreas Slominski, Simon Starling, Jan Timme, Danh Vō, Christopher Williams, Heimo Zobernig

Die Erde, zur gleichen zeit halb so klein und doppelt so groß (2004/2015) – der Titel der Ausstellung ist eine Textarbeit von Andreas Slominski. Er soll darauf verweisen, dass man die Dinge auch anders sehen kann, man muss es nur wollen. Er verdeutlicht aber auch, dass man für die konzeptuellen Arbeiten der Ausstellung Vorstellungskraft braucht. Normalerweise erzählen Performer die Geschichten auf der Bühne. Wir möchten Dinge Geschichten erzählen lassen. Aber diese Geschichten, sowie auch die Bedeutung der Dinge, bleiben verborgen, wenn der Kontext nicht aufgedeckt wird.

Zeitgenössische Kunst wird zumeist im White Cube – perfekt und antiseptisch – präsentiert, hauptsächlich um eine optimale Wirkung zu erzielen, die Arbeit im besten Licht erscheinen zu lassen. Hier werden jedoch Bühne und Zuschauersaal zum Ausstellungsraum. Es wird nicht nur die Kunst, sondern das Theater selbst präsentiert. Der historische Zuschauerraum wird selbst zum Ausstellungsobjekt. Er wird von dem Bouquet V (2010) von Willem de Rooij gefeiert. Dieses Blumenbouquet ist das einzige des niederländischen Künstlers, das ohne Einschränkung bei Farbe und Form ausschließlich die Vielfalt der Natur zelebriert.

Auf der Bühne, zwischen der ganzen normalen Bühnentechnik, befinden sich eigentlich nur Gebrauchsgegenstände. Sie sind Kunstwerke, weil die Künstler sie als solche definiert haben. Was sonst unterscheidet die Stecker von Philippe Parreno von denen der Bühnenbeleuchtung? Es gibt Bücherstapel von Carol Bove und Oliver Laric, einen Schlauch von Elmgreen und Dragset und ein Oberhemd sowie einen Zollstock von Andreas Slominski zu sehen. Dazu kommt der verbogene Rahmen eines Design-Stuhls von Wade Guyton und Uhren von Jan Timme und Jens Haaning, die für ganz unterschiedliche Dinge stehen. In der Mitte liegen Fütterungsgeräte für die unterschiedlichsten Haustiere von Rodney McMillian. Es gibt einen billigen Daihatsu Van, der in irgendeiner Verbindung zu der berühmten Lampe von Poul Henningsen zu stehen scheint.

Jede Arbeit erzählt ihre eigene Geschichte, hat ihren ganz speziellen Kontext. Jede könnte aber auch nur ein Ding sein, das nach der letzten Probe auf der Bühne vergessen wurde. Die Werke stehen nicht auf Sockeln sondern ganz einfach auf dem Boden – so wie echte Bühnen-Performer. Sie befinden sich auf der Drehbühne aber auch auf der angrenzenden Fläche. Die Drehscheibe bewegt sich, wenn auch nur ganz langsam. So verschieben sich Positionen und Relationen zwischen den Arbeiten nahezu unmerklich. Auch die Fotos an den Wänden, Arbeiten von Christopher Williams die ebenfalls technisches Equipment abbilden, haben immer wieder ein neues gegenüber. Über Allem steht – wie ein Mond – eine Artemide-Lampe von Cerith Wyn Evans. Sie morst einen Text von Theodor Adorno: The stars down to earth (2003).

Der Highlighter (1999) von Ólafur Elíasson ist ein wandernder Lichtkegel. Er tastet sowohl die Bühne als auch den Zuschauerraum ab und lenkt so den Blick auf die unterschiedlichsten Details in beiden Welten. Aber ist das nicht genau das, wofür die herkömmliche Bühnenbeleuchtung auch eingesetzt wird? Wo ist der Unterschied zu einem Suchscheinwerfer, der bei jeder Aufführung ein vergleichbares Ergebnis liefert?

Axel Haubrok

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Links: Carol Bove, Vege-tables (Land and Sea) (2003); Rechts: Jonathan Monk Spare Wheels (2007)
Links: Carol Bove, Vege-tables (Land and Sea) (2003); Rechts: Jonathan Monk Spare Wheels (2007)
Links: Carol Bove, Vege-tables (Land and Sea) (2003); Rechts: Jonathan Monk Spare Wheels (2007)
Links: Carol Bove
Vege tables (Land and Sea), 2003

Rechts: Jonathan Monk
Spare Wheels, 2007
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Werkliste

Carol Bove
Vege-tables (Land and Sea), 2003

Carol Bove
Tower of the Prophet, 2002

Christoph Büchel
untitled (Düsseldorf), 2001/2006

Matt Calderwood
Tape, 2004

Claire Fontaine
untitled (Lost & Found),2011

Willem de Rooij
Bouquet V, 2010

Ólafur Elíasson
Highlighter, 1999

Elmgreen & Dragset
Gefundene Identität, 2009

Elmgreen & Dragset
Top & Bottom, 2007

Cerith Wyn Evans
Adorno Centenary (The Stars Down to Earth, published 1974), 2003

Douglas Gordon
This is What You Want, 1998

Rodney Graham
Continous Transformation of the Form of a Child’s Sled into that of Another, 2000

Wade Guyton
untitled Action Sculpture (Breuer), 2003

Jens Haaning
Bagdad Time, 2005

Oliver Laric
Art of War, 2012

Oliver Laric
Ancient Copies, 2010

Rodney McMillian
untitled (feeders), 2007

Jonathan Monk
The Documentation of a Life and of a Death, 2011–2012

Jonathan Monk
The Odd Couple (small German version), 2009

Jonathan Monk
Spare Wheels, 2007

Jonathan Monk
A Ten Year Project: Almost Everything is Connected version No. 2, 2006

Phillipe Parreno
ACDC Snake, 1995–2010

Phillipe Parreno
ACDC Snake, 1995–2010

Phillipe Parreno
ACDC Snake, 1995–2010

Andreas Slominski
Die Erde zur gleichen Zeit halb so klein und doppelt so groß, 2005/2014

Andreas Slominski
untitled, 2004

Andreas Slominski
untitled, 1999

Andreas Slominski
untitled, 1988

Simon Starling
Waratah (Artichoke, Kogle, Zapfen, Pomme de Pin), 2001

Jan Timme
complices accomplis, 2001/2002/2009

Vo, Danh
untitled, year unknown

Christopher Williams
Clockwise from Manufacturer Name
(Outer Ring), Michelin, X M+S 89, Clockwise from Tire Size
(Inner Ring), 135 R 15, 72 Q E2 0281541, M + S, Tubeless, Radial X, TF 852 20-2044, Tread: 1 Polyester Ply + 2 Steel Plies, Sidewall: 1 Polyester Ply, Canada and U.S. Codes Only, Max Load 355 Kg (780 Lbs), Max Press. 350 kPa (51 PSI) V-1
Photography by the Douglas M. Parker Studio, Glendale, California,
January 03 – January 04, 2008, 2008

Christopher Williams
Kiev MC Arsat PCS 4.5/55 mm shift lens
Focal length: 55 mm
Aperture scale: 4.5–22
Focusing scale: 0.3 m (0.98 ft) to infinity
Minimum focusing distance: 1.2 ft (0.5 m)
Field of view: 69 degrees (with shift), 84 degrees (without shift)
Number of elements: Nine elements in seven groups
Filter size: 72 mm
Weight: 2 lbs
Serial number: 0051
Photography by the Douglas M. Parker Studio, Glendale, California
January 27, 2007, 2007

Christopher Williams
Universal travel adaptor
Scorpio Distributors Ltd., Unit DZ, West Sussex, Great Britain
Product number: TXE77000
Power rating: 6 A max 125/250 VAC
With built-in surge protector
With safety shutters
Surge status indicator light
110 VAC or 220 VAC light indicator
Built-in 13A fuse
Testing based on international standard IEC 884-2-5 witnessed by TÜV, CE EMC approval
Photography by the Douglas M. Parker Studio, Glendale, California
December 15, 2005, 2005

Christopher Williams
Kiev MC Arsat (Zodiak-8) 30 mm f3.5, 1:3.5
Product Aperature: f/3.5
Serial Number: 870701
Medium Format Camera Lens
Photography by the Douglas M. Parker Studio, Glendale, California
August 4, 2005, 2005

Heimo Zobernig
untitled, 2005