lights (on/off) zeigt Lichtarbeiten zentraler Künstler der Sammlung Haubrok. Nach Work no. 270: The lights off, einer Arbeit von Martin Creed, die noch in den Räumen der Xantener Straße, Berlin, gezeigt wurde und die ein ganz besonderes Ausstellungserlebnis „im Dunkeln“ ermöglichte, geht es dieses mal um den Übergang zwischen Helligkeit und Dunkelheit, aber auch um die unterschiedlichen Erscheinungsformen von Licht und den künstlerischen Umgang damit. Ein Thema, das in gewisser Weise auch die winterliche Jahreszeit reflektiert.
Bereits von der Straße aus wird man durch die Arbeit Interactive neon cube von Jeppe Hein begrüßt, doch der Neonkubus schaltet sich aus, sobald man sich dem Kunstwerk nähert. Beim betreten der Räume trifft man auf eine Videoarbeit von Matt Calderwood. Eine strahlende weiße Fläche geht durch die Zerstörung von Neonröhren in Dunkelheit über, wodurch aber auch erst die Lichtträger erkennbar werden (Stripes (Vertical)). Dass der Übergang zwischen Hell und Dunkel auch auf andere handgreifliche Weise möglich ist, zeigt Calderwood mit dem Video Tape. In unmittelbarer nähe dazu blitzt ein TV-Gerät auf: Markus Sixay hat das Ein- und Ausschalten von Fernsehgeräten simuliert (On off on off on off…). Den gesamten Ausstellungsraum tastet der Highlighter von Ólafur Elíasson ab und leitet so die eigentlich subjektive Wahrnehmung des Besuchers.
In der Ausstellung sind auch drei Arbeiten von Cerith Wyn Evans zu sehen. Eine Artemide-Leuchte morst Texte von Theodor Adorno, der Neon-Text Slow fade to black… verwandelt das gegenüberliegende Haus Berlin in den Abspann eines Spielfilms und die Darstellung der Lichtgeschwindigkeit in mathematischer Form ist auch tautologisch eine Reflexion zum Thema „Licht“. Jonathan Monk thematisiert den Materialwert seiner Neonarbeit durch die Arbeit selbst, Martin Boyce findet „durch Zufall“ Parallelen zu Rietveld. Von Konzeptkünstler David Lieske wird die Arbeit Case arse (neon) gezeigt, die unter anderem aus einer in schwarze Farbe getauchte Neonschrift besteht. Von Jens Haaning zeigen wir Bulb light exchange, ein Werk bei dem sich der dänische Künstler mit dem Austausch zwischen Neuseeland und Australien auseinandergesetzt hat. Gebrochen wird die sonst kühle Raumästhetik durch einen leuchtenden Ast von Isa Genzken (Lighted branch). Zu guter letzt ist auch Out of the blue von Maurizio Nannucci in der Ausstellung zu finden.
Axel Haubrok
Installationsansicht
untitled (after Rietveld), 1999
Lighted branch, 2004
Highlighter, 1999

Adorno Centenary "The stars down to earth" (publ. 1974), 2003

Slow fade to black (reversed), 2004

Stripes (Vertical), 2005
Hintergrund: Jonathan Monk
II/X, 2005
Light bulb exchange, 2001
Werkliste
Martin Boyce
untitled (After Rietveld), 1999
Matt Calderwood
Stripes (Vertical), 2005
Matt Calderwood
Tape, 2004
Ólafur Elíasson
Highlighter, 1999
Cerith Wyn Evans
299,792,45 8m/s, 2004
Cerith Wyn Evans
Slow fade to black (reversed), 2004
Cerith Wyn Evans
Adorno Centenary „The stars down to earth“ (publ. 1974), 2003
Isa Genzken
Lighted branch, 2004
Jens Haaning
Light bulb exchange, 2001
Jeppe Hein
Interactive neon cube, 2006
David Lieske
Case arse (neon), 2004
Jonathan Monk
II/X, 2005
Maurizio Nannucci
Out of the blue, 1993
Markus Sixay
On off on off on off…, 2003